This is the Rhine-Neckar Region
(Check back often as we will be updating regularly with images, texts, and archival materials)
A MAGIC HIKE THROUGH THE PALATINE FOREST
Recently I started my hike at the parking area " Alte Schanze" at
49°23'58.08 "N, 8° 6'1.65 "E. My destination was the Palatine Lodge
"Lambertskreuz" at 49°24'38.83 "N, 8° 4'2.35 "E.
I was looking forward to the food and drinks offered there.
But then I discovered the entrance to the 18th century
When I entered, I saw amazing things:
On the trunk of a beech tree I found this mystery in the play of light and shadow:
Braut und Bräutigam
Ich kenne die beiden schon lange – sicher an die 20 Jahre.
Aber ist das lange? Die beiden stehen schon an die 190 Jahre beieinander.
Da stehen eine mächtige Buche und eine ebenso eindrucksvolle Eiche.
Die Buche hat eine glatte Rinde; ihre Farbe ist mehr grau als grün. Sie steht am Wegrand. Wohl deshalb kamen Menschen auf die Idee, etwas in ihre Rinde hineinzuritzen. Ein Herz ist deutlich zu erkennen, Buchstaben, Zahlen. Ihre verletzte, graue Rinde erinnert an die vernarbte Haut eines alten Walfisches, der so manchen Kampf überstanden und seine Blessuren zurückbehalten hat. Weiß schimmernde, rundliche Flechten haben den Stamm der Buche besiedelt. Sie schaden der Buche keineswegs.
Die Eiche dagegen hat eine raue Rinde. Hier lassen sich keine Liebeserklärungen einritzen. Auch die runden Flechten fühlen sich hier nicht wohl. Schleimfluss und Pilzkonsolen zeigen äußerlich an, dass es der Eiche in ihrem Inneren nicht gut geht. Offensichtlich hat sie ihre besten Jahre schon hinter sich.
Gehören die beiden zusammen? Schon als ich die Beiden vor langen Jahren das erste Mal sah, war das ganz klar für mich. Ich war sofort sicher: das hier sind Braut und Bräutigam.
Sie stehen sehr dicht beieinander. Sie gehören zusammen. Sie sind zwei mächtige Bäume und bilden doch auch eine Einheit. Diese beiden stören sich nicht, diese beiden tun sich gut. Wohltuende Zweisamkeit!
Wer ist was? Wer ist Braut? Wer ist Bräutigam?
Natürlich sollte der Mensch sich eher verwaldlichen, um die Bäume oder gar den Wald verstehen zu können. Wir Anfänger neigen eher dazu, die Bäume und Alles im Wald zu vermenschlichen…
Mir scheint trotzdem, die Eiche ist eher der Bräutigam. Auch wenn sie – wie fast alle Bäume – eine Sie ist. Aber die Eiche ist schon immer ein Symbol von Kraft und Stärke. In der nordischen Mythologie ist die Eiche dem Donner- und Kriegsgott Thor geweiht. Die Eiche ist auch als Symbol der Ewigkeit bekannt. Dieses Raue der Rinde, diese Starre in der Baumkrone, dieses Unbewegliche – das ist eindeutig eher männlich.
Dagegen die feine glatte Rinde der Buche, das Feinverästelte ihrer Krone, ihre Schattenverträglichkeit. Das Beschützende ihrer mächtigen, dichten Krone. Die Buche wird auch als „Mutter des Waldes“ bezeichnet. Sie wird wohl die Braut in dieser Zweisamkeit sein.
Ein Blick in die Kronen der Beiden. Da wird deutlich, dass sie eine gemeinsame Krone bilden. Zwei Stämme, aber eine Krone. Sie fängt schon weit unten an, ihn mit ihren Zweigen zu umarmen. Seine Krone beginnt erst viel weiter oben, ist unabhängiger, unnahbarer. Sie ist um Nähe, um Austausch bemüht. Eindeutig, oder?
Wie wird das wohl bei den Wurzeln der beiden sein? Die sind unsichtbar für uns in der dunklen Erde. Findet auch hier Begegnung statt?
6.10.2020
Submitted by Joachim Weirich, Forstamt Bad Dürkheim